
Stadt Bochum
2. Seniorengerechtes und inklusives Wohnen
Der Anteil älterer Menschen an der Bevölkerung nimmt auch in Bochum zu. Im Alter verändern sich die Ansprüche an das Wohnen: So kann es zunehmend anstrengender werden, Treppen zu steigen oder einen Garten zu pflegen. Auch Menschen mit geistigen oder körperlichen Behinderungen haben oftmals spezielle Wohnbedürfnisse. Im Bestand sowie im Neubau braucht es weitere Bemühungen, damit Ältere ebenso wie Menschen mit Behinderung in Bochum gut leben können.
Worüber sprechen wir hier?
Worüber sprechen wir hier?
Es gibt unterschiedliche Wohnangebote für ältere Menschen sowie für Menschen mit körperlichen und/oder geistigen Behinderungen. Da mit zunehmendem Alter die Mobilität stärker eingeschränkt ist, gibt es Überschneidungen zwischen den beiden Gruppen. Unter einem inklusiven Wohnangebot wird die Mischung von Wohnungen für Menschen mit Behinderung und Menschen ohne Behinderung verstanden. Es gibt eine große Bandbreite von Wohnangeboten, z. B.
- Betreutes Wohnen/Wohnen mit Serviceleistungen
- Seniorenwohnanlagen
- Wohnprojekte/Mehrgenerationenhäuser, auch inklusiv
- Wohngruppen für Menschen mit bestimmten Erkrankungen (z. B. Demenz) oder geistigen Behinderungen
- Pflegeheime
- Hospiz
Diese Wohnangebote sind in der Regel barrierearm bzw. barrierefrei (z. B. keine Schwellen im Gebäude, bodengleiche Dusche) und können auch eine rollstuhlgerechte Ausstattung umfassen. Es gibt auch Projekte, die für spezielle Wohnbedürfnisse bestimmter Zielgruppen maßgeschneidert werden. Der Blick darf dabei nicht nur auf die Wohnung oder das Wohngebäude gerichtet werden, sondern kann auch das Wohnumfeld einbeziehen (z. B. schwellenfreie Wege im Quartier).
Warum ist das Thema wichtig?
Warum ist das Thema wichtig?
Schon heute ist jede*r vierte Bochumer*in 65 Jahre und älter. Zukünftig wird die Zahl der älteren Menschen zunehmen. Daher wird die Nachfrage nach altersgerechten Wohnformen steigen.
Das Zusammenwohnen von Menschen mit und ohne Behinderung (unter einem Dach oder in einem Quartier) gewinnt an Normalität. Im Bundesteilhabegesetz (BTHG) ist eine verstärkte Inklusion von Menschen mit Behinderung in allen Lebensbereichen gefordert, auch beim Wohnen.
Welche Probleme und Hemmnisse gibt es?
Welche Probleme und Hemmnisse gibt es?
Mit zunehmendem Alter sinkt die Bereitschaft von Menschen, ihre Wohnsituation zu verändern und umzuziehen. Häufig besteht der Wunsch, möglichst lange im gewohnten Umfeld wohnen zu bleiben. Eine altersgerechte Anpassung der Wohnung oder des Hauses (z. B. der Einbau einer bodengleichen Dusche oder die nachträgliche Installation eines Aufzugs) ist aber aus technischen und finanziellen Gründen oft nicht möglich. Aber auch einem Umzug stehen Hemmnisse gegenüber, weil ältere Menschen gerne in der Nähe ihrer derzeitigen Wohnung bleiben möchten, dort aber entsprechende Angebote fehlen.
Ein hoher Nachholbedarf besteht auch bei der Umgestaltung des Wohnumfeldes und des öffentlichen Raums (z. B. Fußwege im Quartier, Straßen und Plätze). Dies kann unter anderem den Abbau von Schwellen bei Gehwegen, die Installation taktiler Leitsysteme für sehbehinderte Menschen sowie von Hilfen zur räumlichen Orientierung für an Demenz erkrankte Personen umfassen.
Inklusive Wohnprojekte erfordern ein sehr spezifisches Wissen und die Mitarbeit aller relevanten Akteur*innen. Im Unterschied zu vielen Wohnprojekten für ältere Menschen sind inklusive Wohnprojekte sehr viel komplexer und von vornherein zusammen mit der spezifischen Zielgruppe zu entwickeln.
Was tut die Stadt Bochum bereits?
Was tut die Stadt Bochum bereits?
Die Stadt Bochum kümmert sich um die Schaffung bedarfsgerechter Wohnangebote:
- Städtisches Modernisierungsprogramm: Förderung des Abbaus von Barrieren in bestehenden Wohnungen
- Förderungen: geförderter Wohnungsneubau, geförderter Abbau von Barrieren im Bestand
- Bereitstellung städtischer Grundstücke z. B. für den Neubau von Pflegeheimen und zur Realisierung von Wohnprojekten
- Mischung von Gebäudetypen: z. B. Planung barrierefreier/-armer Wohnungen in einem Einfamilienhausgebiet der 1970er/80er Jahre, sodass Ältere innerhalb des Quartiers umziehen können
In Bochum gibt es zudem verschiedene Beratungsangebote: die Wohnberatung der Diakonie (im Dienste der Stadt Bochum), Seniorenbüros in den Stadtteilen, den Fachdienst 65 + / Altenhilfe sowie die Beratung zur Wohnraumförderung.
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