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6. Bebauungstypen und -dichte im Neubau

6. Bebauungstypen und -dichte im Neubau_schwarz-weiß

6. Bebauungstypen und -dichte im Neubau

Von der Wohnung im gründerzeitlichen Altbau über das Hochhaus mit zehn und mehr Etagen bis hin zum neu gebauten Einfamilienhaus gibt es verschiedenste Bebauungstypen und -dichten in Bochum.

Worüber sprechen wir hier?

Bebauungstypen in Bochum

Bei Bebauungstypen wird grob zwischen Ein- und Zweifamilienhäusern und in Mehrfamilienhäusern unterschieden. Ein- und Zweifamilienhäuser lassen sich wiederum unterteilen in Reihenhäuser, Doppelhaushälften und freistehende Einfamilienhäuser. Bei den Mehrfamilienhäusern gibt es Stadtvillen, Hochhäuser, Zeilen und vieles mehr.

Knapp 60 % der Wohngebäude in Bochum sind Ein- oder Zweifamilienhäuser, aber drei Viertel aller Wohnungen in Bochum befinden sich in Mehrfamilienhäusern.

Die Bebauungsdichte ergibt sich aus dem Verhältnis der Anzahl an Wohnungen zur Grundstücksfläche. Bei freistehenden Einfamilienhäusern ist die Bebauungsdichte gering, bei Hochhäusern ist sie hoch.

Warum ist das Thema wichtig?

Der Pro-Kopf-Wohnflächenverbrauch in Bochum ist in den letzten Jahren gestiegen. Im Jahr 2012 waren es 41,8 m² pro Person und zehn Jahre später 42,4 m² pro Person. In Großstädten wie Bochum gibt es kaum noch Grundstücke und der Boden ist nicht vermehrbar. Gleichzeitig gibt es einen hohen Nutzungsdruck, weil Wohnraum nachgefragt wird. Daher sollten Bauflächen möglichst effizient genutzt werden. Die Effizienz ist bei Mehrfamilienhäusern höher als bei Ein- und Zweifamilienhäusern. Ein Beispiel: Auf einem 1.000 m² großen Grundstück lassen sich entweder zwei freistehende Einfamilienhäuser bauen oder aber 10 Geschosswohnungen mit durchschnittlich 75 m² Wohnfläche.

Auch die Art, wie gebaut wird, wird zunehmend wichtiger. Modulares Bauen erfolgt nach dem Baukastenprinzip, einzelne Projekte wurden auch schon in Bochum auf diese Weise umgesetzt. Durch die standardisierte Vorfertigung von Bauelementen kann das Bauen schneller erfolgen als auf einer herkömmlichen Baustelle. Die Nutzung ökologischer Baustoffe und die Möglichkeit, Baumaterial wiederverwenden zu können, steigern wiederum die Nachhaltigkeit von Bauprojekten. 

Welche Probleme und Hemmnisse gibt es?

Die verschiedenen Zielgruppen am Bochumer Wohnungsmarkt fragen unterschiedliche Bebauungstypen nach. Studierende wohnen gerne in einem dicht bebauten Viertel in zentraler Lage oder in guter Erreichbarkeit der Universität und sind mit einem kleinen Balkon zufrieden. Sie akzeptieren eine hohe Bebauungsdichte. Familien hingegen bevorzugen weniger dicht bebaute Wohnviertel und wünschen sich zum Beispiel ein Einfamilienhaus mit Garten, das im Vergleich zum Mehrfamilienhaus viel Fläche benötigt. Dieser Wunsch lässt sich in einer Großstadt schwer erfüllen, da mit den knappen verfügbaren Bauflächen sorgsam umzugehen ist. Deswegen wandern einige Bochumer Familien ins Umland ab.

Quartiere, die hauptsächlich aus Mehrfamilienhäusern bestehen, haben häufiger ein schlechteres Image als Einfamilienhausgebiete. Das liegt auch daran, dass eine hohe Bebauungsdichte mit Anonymität verknüpft wird. Das ist aber in vielen Fällen nicht so. Durch Infrastrukturangebote (Restaurants, Cafés, Läden etc.) und Treffpunkte kann ein dicht bebautes Quartier sogar weniger anonym als eine Siedlung mit Einfamilienhäusern sein. Ein Beispiel hierfür ist das Viertel Ehrenfeld.

Modulares und nachhaltiges Bauen konnte sich bislang nicht in der Breite durchsetzen. Projektentwickler, Bauträger und Wohnungsbauunternehmen verweisen auf höhere Kosten und begrenzte Verfügbarkeiten, die die Kauf- und Mietpreise für Wohnungen zusätzlich in die Höhe treiben.

Was tut die Stadt Bochum bereits?

Die Stadt Bochum steuert in Bebauungsplanverfahren die Art und Dichte der Bebauung. Das ermöglicht der Stadt Bochum, den Bedürfnissen der Bewohner*innen besser gerecht zu werden, indem Wohnraum für verschiedene Lebenssituationen geschaffen wird. Wenn zum Beispiel in einer bestehenden Siedlung aus Einfamilienhäusern ein Mehrfamilienhaus mit seniorengerechten Miet- oder Eigentumswohnungen gebaut wird, können ältere Menschen in eine der seniorengerechten Wohnungen umziehen. Gleichzeitig wird ihr Einfamilienhaus zum Beispiel für eine Familie mit Kindern frei.

Das Bochumer Wohnbauflächenprogramm ist ein wichtiges Steuerungsinstrument, mit dem Wohnbauflächen im Stadtgebiet entwickelt werden können. Das Wohnbauflächenprogramm umfasst alle größeren Neubauvorhaben.

In Kooperation mit Wohnungsunternehmen und -genossenschaften kümmert sich die Stadt Bochum um die Nachverdichtung bestehender Wohnquartiere.

Die Stadt Bochum legt auch Wert darauf, Nutzungen stärker zu mischen als in der Vergangenheit. Dadurch kann auch eine höhere Bebauungsdichte erreicht werden. Ein Beispiel dafür ist die  Planung von Wohnungen auf Supermärkten.

Bildergalerie:
Verschiedene Bautypen 

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Häuser mit Baugerüst Bochum

6. Bebauungstypen und -dichte im Neubau

Dem Handlungsfeld Bebauungstypen und -dichte im Neubau sind die folgenden Maßnahmen zuzuordnen:  

  1. Fortschreibung des Wohnbauflächenprogramms 

  1. Urbanes Wohnen für Familien 

  1. Mitarbeiterwohnen 

  1. Handlungsfeldübergreifende Maßnahmen: Fokusinitiative nachhaltiges Bauen bei Neubau und Modernisierung 

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