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5. Neue Wohnformen

Haus

5. Neue Wohnformen

Es gibt eine Vielzahl an unterschiedlichen Formen des Wohnens. In der Regel setzt sich die Nachbarschaft dabei zufällig zusammen. Es gibt jedoch auch Wohnformen, bei welchen sich Menschen mit derselben Wohnvorstellung zusammenfinden: Dies kann beispielsweise gemeinschaftliches Wohnen sein, bei welchen die Bewohner*innen bewusst auf kleiner (privater) Wohnfläche leben, um größere Gemeinschaftsbereiche gemeinsam für verschiedenste Aktivitäten zu nutzen. In Bochum gibt es bereits verschiedenste Projekte, in denen ‘anders‘ gewohnt wird. 

Worüber sprechen wir hier?

Es gibt eine große Bandbreite an neuen / alternativen Wohnformen. Es gibt gemeinschaftliche Wohnformen, wie z. B. das Clusterwohnen. Das ist eine moderne Form der Wohngemeinschaft mit reduzierten individuellen Wohnflächen und dafür großzügigen Gemeinschaftsflächen. Beim Mehrgenerationenwohnen wohnen Jüngere und Ältere und Familien unter einem Dach, jeder mit einer eigenen Wohnung. Baugemeinschaften sind eine Gruppe von Haushalten, die eigenorganisiert ein Wohnprojekt realisieren. Dabei spielt sowohl Gemeinschaft als auch der Kostenaspekt eine Rolle. In einem Ökodorf haben sich Menschen zusammengeschlossen, um nachhaltig zu leben.

Illustration Neue Wohnformen

Auch wenn es einige davon bereits Jahre oder sogar Jahrzehnte gibt, wird häufig die Sammelbezeichnung ‚Neue Wohnformen‘ gewählt. 

Warum ist das Thema wichtig?

Neuen Wohnformen sind Ausdruck veränderter Lebensstile, Bedarfslagen und unterschiedlicher Reaktionen auf gesellschaftliche Herausforderungen. Das führt zu einer Ausdifferenzierung des Wohnungsmarktes. Sie zeigen aber auch, dass eine gewisse Flexibilität in die Strukturen des Wohnungsmarktes gelangt.

Gemeinschaftliches Wohnen hat in Bochum eine lange Tradition. Zwar wohnt nur ein kleiner Anteil der Bochumer Bürger*innen in einer neuen Wohnform. Eine zunehmende Nachfrage ist aber Ausdruck dafür, dass manche Bedarfe über den klassischen Wohnungsneubau nicht oder nicht in ausreichendem Maße bedient werden. Bochum ist aber nur ein Spiegel bundesweiter Trends. So zeigt z. B. eine Bürger*innenbefragung in Potsdam, dass ein hoher Anteil der Befragten sich vorstellen kann, in einem gemeinschaftlichen Wohnprojekt zu leben.

Schematische Darstellung neuer Wohnformen

Welche Probleme und Hemmnisse gibt es?

Eine große Herausforderung besteht darin, die vorhandenen Bedarfe der Menschen nach besonderen oder neuen Wohnformen in tatsächliche Projekte zu überführen. Viele dieser Menschen verspüren zwar ein Bedürfnis, haben aber kein oder wenig Wissen darüber, wie man solche Projekte anstößt und dann auch umsetzt. Dabei geht es zum einen darum, Gleichgesinnte mit ähnlichen Wohnvorstellungen zu finden. Zum anderen gilt es, zu ambitionierte Wünsche Einzelner in die richtigen Bahnen zu lenken, damit ein Konsens zwischen allen Beteiligten hergestellt werden kann. Nur so lässt sich ein Projekt auch tatsächlich realisieren.

Die Realisierung eines solchen Projektes ist ein langwieriger Prozess, bei dem professionelle Unterstützung und Begleitung bei Planung, Sicherung der Finanzierung und Umsetzung des Vorhabens notwendig ist. Da der Prozess den Beteiligten viel abverlangt, ist nicht zu erwarten, dass die Nachfrage nach neuen Wohnformen zahlenmäßig die Nachfrage nach klassischen Wohnangeboten wird erreichen können. Nichtsdestotrotz sind die Projekte wichtig für ein vielgestaltiges Wohnangebot in Bochum. 

Was tut die Stadt Bochum bereits?

Die Stadt Bochum hat in den vergangenen Jahren Erfahrung im Umgang mit und der Begleitung von neuen Wohnformen gesammelt. Daher weiß sie um die spezifischen und manchmal nicht gradlinig verlaufenden Entwicklungsprozesse. Für Initiatoren von neuen Wohnformen ist es ein Vorteil, dass die Stadt Bochum hier grundsätzlich unterstützt.

Die Stadt Bochum folgt dem Beispiel anderer deutscher Städte und geht mehr und mehr dazu über, gezielt städtische Grundstücke an Wohnprojekte zu vergeben. Beispiele sind der Ostpark, die Kronenstraße oder die Bertramstraße.

Würden Sie in einer der skizzierten "neuen Wohnformen" gern leben wollen? 

Die Beitragsabgabe im Dialog ist aktuell geschlossen.

Mehrgenerationenwohnen oder Baugemeinschaft
14
Gespeichert von Gast am Do., 15.06.2023 - 18:42

Das Projekt Kronenstrasse gefällt mir sehr gut- ohne dass ich in einer Wohnung war. Aber von außen gesehen gefällt mir, dass es große Balkone gibt, das die Bewohner bunt durchmischt wirken und die zentrale und trotzdem ruhige Lage! Allerdings befürchte ich, dass sich hier überwiegend finanziell gut aufgestellte Menschen gefunden haben und ebenso befürchte ich, dass man mit geringem Einkommen/Renten nicht in ein solches Projekt kommt. Da müssten Möglichkeiten geschaffen werden...
Auch die Umnutzung von alten Gebäuden, in den bisher gearbeitet und nicht gelebt wurde, sollte voran getrieben werden. Siehe alte Kaufhäuser, aber auch alte Industriegebäude zu neuen Wohnprojekten!!

Gespeichert von Gast am Di., 13.06.2023 - 12:22

In vielen Kulturkreisen ist das Mehrgenerationenhaus die wichtigste Wohnform. Hier lässt sich das wegen der Knappheit, aber auch den rechtlichen Hürden nicht einfach möglich, sich mit seinen Eltern, weiteren Familienmitgliedern und deren Kindern ein solches Projekt umzusetzen.

Gespeichert von Gast am Mo., 12.06.2023 - 21:27

weil ich Menschen mag und Kommunikativ bin

Gespeichert von Gast am Do., 08.06.2023 - 13:41

Da meine aktuelle Wohnung nicht barrierefrei ist werde ich früher oder später umziehen müssen. Da fände ich dann ein Mehrgenerationenprojekt sehr interessant, da man sich hier dann gegenseitig unterstützen kann.

Gespeichert von Gast am Mi., 07.06.2023 - 09:14

Es gibt viele gemeinschaftliche Wohnformen, die mich ansprechen. Das Mehrgenerationenwohnen ist nur eine Wohnform davon. Gemeinschaftliches Wohnen fördert soziales Miteinander, schont Flächen und kann kostengünstig und ökologisch umgesetzt werden. Diese Formen sind seit Beginn des 20.Jhd. bekannt und werden immer wieder vereinzelt erfolgreich umgesetzt. Die Politik weiß, was dafür nötig ist, aber die Konzepte verschwinden immer wieder in der Schublade (z.B. Erleichterungen für Genossenschaften). Warum? Ich kann nur vermuten, weil mit gemeinschaftlichen Wohnen nicht viel oder kein Geld verdient werden kann. Das ist nicht interessant für Investoren und benötigt andere Formen der Finanzierung.

Gespeichert von Gast am Mo., 05.06.2023 - 22:39

Hinsichtlich der Zunahme älterer Menschen würden „Neue Wohnformen“ die Vereinsamung verringern und Aktivitäten fördern.
Die Kronenstraße ist ein gutes Beispiel (wobei mir die konkreten Infos zum gemeinsamen Leben dort fehlen). Die Idee ist jedoch beispielhaft - mehr davon!

Es sollte verschiedene Angebote geben, auch Tiny Häuser sind spannend.

Frischluft-Schneisen, Grünflächen und verwinkelte Plätze mit Wasser und Kunst/Kultur sollten vorhanden sein und möglichst ausgeweitet werden (bzw. bleiben).

Gespeichert von Gast am Mo., 05.06.2023 - 19:45

Barrierefreie kleine Wohnung mit Garten wäre super.

Gespeichert von Gast am Mo., 05.06.2023 - 13:43

Aufgrund dessen, dass ich im Alter vermutlich Niemanden haben werde, der sich um mich kümmert, könnte ich mir Wohnen in einem Mehrgenerationenhaus sehr gut vorstellen.

Gespeichert von Gast am So., 04.06.2023 - 20:03

Es wäre sehr wünchenswert, wenn die Stadt neue Baugebiete (z.B. gerade am S-Bahnhof Ehrenfeld) nicht an Investoren, sondern ausschließlich an Genossenschaften & Co. vergeben würde. Von Ihnen erwähnt: An der Kronenstraße ist auf private Initiative hin Großartiges entstanden. Solche Projekte, z.B. für Mehrgenerationen-Wohnen mit Gemeinschaftsflächen, müssen aktiv unterstützt werden. Danach, wenn eine solche Initiative nicht übernimmt, städtischer Wohnungsbau, danach Investoren und Privateigentum.

Gespeichert von Gast am Sa., 03.06.2023 - 19:00

Genossenschaftswohnen mit Senjorenbereichen und einer Kita.

Gespeichert von Gast am Fr., 02.06.2023 - 19:29

Mehrgenerationenmodelle sind die Wohnform der Zukunft! Alle können gegenseitig voneinander profitieren.

Gespeichert von Gast am Di., 30.05.2023 - 13:54

Wir suchen seit langem in Bochum ein Gebäude, um ein Wohnprojekt mit einer ca. Größe zwischen 5-10WE im Bestand initiieren zu können (kein Neubau). Jedoch werden viele größere städtische Gebäude (u.a. alte Schulen) regelmäßig abgerissen u. die Grundstücke für andere Entwicklungen verwendet oder sie stehe lange leer, verfallen aber werden nicht vermarktet (graue Energie bleibt genutzt bzw. wird zerstört). Neubauprojekte die als Wohnprojekte angedacht sind, z.B. im Ostpark sind von den WE sehr groß angelegt - möglicherweise zu groß, so dass eine Entwicklung ohne einen Bauträger/Profi fast nicht möglich ist. Durch hohe Kosten sind eher kaufkräftige Suchende angesprochen. Es muss eine sehr große Gruppe von Beginn an aktiviert werden, mit viel Kapital. Kleinere Bestandsprojekte könnten mit kleineren Investitionen in "langsamen" Prozessen von, kleineren Projektgruppen entwickelt werden und auch einiges in Eigenleistung u. mit Muskelhypothek getragen werden. Vielleicht könnten man ein zwei leerstehenden Gebäude als Piloten für solche Entwicklungen durch die Stadt Bochum in die Vermarktung bringen. Falls im Bestand nicht möglich, wäre es auch in kleineren WE-Größen im Neubau (Baulücken/Aufstockungen/Anbau in entsprechender Größe) bestimmt sinnvoll/marktgängig. Auch eine Mischung/Nachverdichtung in Gewerbelagen könnte eine Chance sein, das Wohnen u. Arbeiten näher zusammenrücken zu lassen und neue Wohnformen auszuprobieren/probieren zu lassen - also den Möglichkeitsraum zu schaffen.

Tiny House oder Micro-Living-Projekt
5
Gespeichert von Gast am Do., 15.06.2023 - 22:16

Leben auf kleiner Fläche ist zum einen ökologischer, da ressourcenschonender, aber ich bin der Ansicht, dass es auch glücklicher macht. Ich verbringe momentan viel Zeit damit, mich um Dinge zu kümmern, die ich besitze. Da ich sie pflegen muss, verdiene ich Geld, das kostet auch Zeit. Mit weniger Dingen hätte ich auch weniger Geldverbrauch und könnte mich mehr um alles kümmern, was mir auch wichtig ist (Familie, Freunde, die Welt retten....). Derzeit lebe ich mit meiner Familie in einer Doppelhaushälfte. Mal schauen, was die Zukunft bringt, wenn die Kinder ausgezogen sind....

Gespeichert von Gast am Do., 08.06.2023 - 03:01

Ich kann mir alle Wohnformen vorstellen. Im Oktober/November beziehe ich ein tinyhouse auf einem Privatgrundstück. Leider muss es genauso eine Baugenehmigung haben wir andere Häuser. Teilweise war es komplizierter als bei einem normalen Haus…

Gespeichert von Gast am Mo., 05.06.2023 - 19:42

Tiny-Häuser ermöglichen hohe Wohnqualität zum erschwinglichen Preis, bei geringstmöglicher Bebauung. Gerade bei Pachtgrundstücken wäre dies eine Alternative zum völligst überteuerten EFH-Neubau oder aktuellen Mietwucher. Gerade wenn die Grundstücke in städtischer Hand bleiben sollen, wäre dies eine ideale Wohnform, die flexibel an Lebenssituation und Budget angepasst werden kann. Erneuerbare Energien können sinnvoll gebündelt werden, Ressourcen geteilt. Bei Wohnprojekten wird dies bereits erfolgreich gehandhabt, warum nicht auch bei Mini-Häusern? Ein kleiner Streifen Land zum eigenen Wohnraum, näher an der Natur leben, mehr muss es für Viele nicht sein. Gemeinschaftlich, aber nicht Wand an Wand. Bochum könnte hier als Vorreiter für andere Städte stehen, und Pachtgrundstücke anbieten.

Gespeichert von Gast am Mi., 31.05.2023 - 17:22

Ein kleines Eigenheim mit eigener Gartenfläche und gemeinschaftlich genutzten Flächen vereint Reduzierung auf das Notwendigste und Gemeinschaft.

Gespeichert von h.schulz am Di., 30.05.2023 - 15:54

Ich könnte mir sehr gut vorstellen, in einem Tiny House zu leben. Doch die Hürden für einen legalen Stellplatz sind enorm hoch und vor allem teuer, denn es muss Bauland sein. Ich würde es sehr begrüßen, wenn die Suche nach Stellplätzen erleichtert würde. Z.B. könnte man geeignete Schrebergarten-Anlagen zu Tiny House Siedlungen umfunktionieren oder aber generell zum Wohnen freigeben (sofern Anschluss an das Kanalnetz gegeben/ möglich ist). Auch großzügigere Regelungen, auf Gartenflächen bereits vorhandener Häuser TH errichten zu dürfen wären hilfreich. Damit gäbe es ein weiteres Puzzleteil für günstigen Wohnraum und ein Alleinstellungsmerkmal der Stadt, dass sicherlich überregional Schlagzeilen machen würde.
PS: Auch weitere Wohnprojekt im Sinne von Mehrgenerationen-Wohnen und dem Entzug von Wohnraum für Spekulanten würde ich begrüßen!

In einer anderen alternativen Wohnform, und zwar…
6
Gespeichert von Gast am Do., 15.06.2023 - 10:18

Hausgemeinschaft mit Gemeinschaftsgarten, Shared Garden Kitchen

Gespeichert von Gast am Fr., 09.06.2023 - 14:48

Hausgemeinschaft mit abgeschlossenen Wohnungen, Gemeinschaftsräumen und regelmäßigen Treffen.

Gespeichert von Gast am Di., 06.06.2023 - 10:15

Ökodorf, Gemeinschaftswohnen

Gespeichert von Gast am Di., 30.05.2023 - 10:52

In einer genossenschaftlich organisierten Wohnform.
Das genossenschaftliche Wohnprojekt Gerthe ist ein Paradebeispiel für sinnvolle Nutzung von Wohnfläche und Wohnpäriferie.
Wohnraum wird bedarfsgerecht genutzt und das Umfeld wird lebenswert gestaltet. Außerdem wird viel Wert auf die Gemeinschaft gelegt.

In kommerziellen Wohnangeboten gibt es diese Möglichkeit fast nie.
Wohnungsgenossenschaften bilden hier ein Bindeglied, denn sie sind auf dem freien Markt aktiv, das Bereitstellen von Wohnraum und die Schaffung eines lebenswerten Umfelds ist hier Auftrag der Genossenschaften.

Gespeichert von Gast am Fr., 26.05.2023 - 16:31

Cluster-Wohnen

Gespeichert von Gast am Fr., 26.05.2023 - 16:29

Cluster-Wohnen

Nein, das kann ich mir persönlich nicht vorstellen.
2
Gespeichert von Gast am Mo., 12.06.2023 - 17:27

Die von Ihnen genannten "neuen Wohnformen" sind mir nicht individuell genug.

Gespeichert von Gast am Di., 30.05.2023 - 12:53

Nein, kann ich mir nicht vorstellen, außer ich muss einmal in eine Pflegeeinrichtung.

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